Auf  Grund zunehmender individueller und sozialer Förderbedarfe bei den neu einzuschulenden Kindern kann das Konzept des Begleiteten Studiums somit das bisherige Silentium ersetzen. Von nun an begleiten unsere Lehrkräfte die Studien- und Übungszeiten der Kinder in kleineren Gruppen.

Es ist verstärkt nötig, die Begleitung der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die notwendigen Übungen und binnendifferenzierten Förderungen zu professionalisieren und sie zu einem zunehmend selbständigen Lernen anzuleiten. Eine Betreuung in dieser Lern- und Übungsphase nah am unterrichtenden Lehrer und in kleinen Lerngruppen ermöglicht dem Schüler direkte und kompetente Rückmeldung seiner Lernerfolge und entlastet zugleich Schüler und Eltern von den zu Hause stattfindenden Hausaufgaben. Diese werden folgerichtig nicht mehr erteilt, sondern sind somit als Übungseinheiten in den Schultag verlagert.

Die bestehende Tagesstruktur sowie die schon vor Jahren eingerichtete Mensa, die den Schülerinnen und Schülern wöchentlich warme Mahlzeiten in einer zeitlich angemessenen Mittagspause ermöglicht, ist  eine Grundvoraussetzung für die Einrichtung dieses Konzeptes der Begleiteten Studienzeiten. Dazu kommt eine angepasste Tagesstruktur, nach der die Schülerinnen und Schüler unserer Schule in der Jahrgangsstufe 5 an drei Tagen in der Woche von 14.40 bis 15.20 Uhr am Begleiteten Studium verpflichtend teilnehmen werden. Zwei weitere Studiumsstunden sind an kurzen Schultagen in den Schulvormittag integriert. Die Stunden des begleiteten Studiums finden in speziell hierzu eingerichteten Räumen mit Materialschränken etc. statt.

Darüber hinaus besteht für Eltern die Möglichkeit, Ihre Kinder durch die Katholische Jugendagentur in Bonn und dem auf das Erzbischöfliche Clara-Fey-Gymnasium angepasste Angebot Clara Plus im Nachmittagsbereich bis 16.30 Uhr betreuen zu lassen. Ebenfalls gibt es für die Schülerinnen und Schüler ein vielfältiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften, die sich gut an die neue Tagesstruktur anfügen.

Mit dem Konzept des begleiteten Studiums beschreitet das CFG einen eigenen und innovativen Weg, den Schultag mit einer stimmigen und pädagogisch anspruchsvollen Konzeption im Sinne einer Ganztagsschule zu entwickeln. Dieser Prozess wird im wesentlichen vom Lehrerkollegium inhaltlich ausgestaltet und getragen.

Mit diesem Konzept trägt das CFG dem gesellschaftlichen Wandel in den vergangenen Jahren Rechnung. Die Nachfrage nach unterrichtlicher und nachmittäglicher Betreuung der Kinder in den Schulen ist stetig gewachsen. Im Primarbereich wird diese Nachfrage durch den offenen Ganztag nahezu lückenlos abgedeckt. Ein großer Teil der Eltern nutzt und schätzt dieses Angebot, viele erwarten eine Fortsetzung auch im Bereich der weiterführenden Schulen. Hierzu nimmt das CFG Mittel der Förderung des gebundenen Ganztags in Anspruch.

Die veränderte Erwartungshaltung der Eltern betrifft nicht nur den äußeren Zeitrahmen der Betreuung ihrer Kinder, es geht auch in zunehmendem Maße um die Übertragung von Erziehungsverantwortung auf die Schule. Dies setzt voraus, dass ein grundlegender Wertekonsens zwischen den Erziehungsverantwortlichen und der Schule besteht und Eltern und Schule als Erziehungsgemeinschaft zusammenwirken.

Die Verwirklichung einer Erziehungsgemeinschaft mit den Eltern und die Vermittlung grundlegender christlicher Werte sind und waren immer schon wichtige Säulen jeder katholischen Schule. Durch den erweiterten Rahmen der Ganztagsschule bieten sich zusätzliche Möglichkeiten der Ausprägung und Realisierung des katholischen, an der Person orientierten Erziehungskonzepts. Dadurch können die Eltern in ihrem Erziehungsauftrag und ihrer Erziehungsverantwortung gestärkt und unterstützt werden.