Über unsere Arbeit im Unterricht hinaus arbeiten wir seit vielen Jahren mit dem Polizeikommissariat Vorbeugung in den Bereichen der Suchtprävention „Kinder stark machen“ zusammen. Neben verbindlichen Veranstaltungen während des Schultages in den Klassen 5 und 8 gibt es Angebote für Schülerinnen und Schüler und Eltern u.a. zum Thema „Gefahren im Internet“. Darüber hinaus setzen wir mit unserer Klassenfahrt in Klasse 8 wichtige erlebnispädagogische Akzente zur Stärkung des Selbstbewusstseins junger Menschen.

Für die Mädchen und Jungen der Klassen 5 findet am Ende des ersten Halbjahres seit mehreren Jahren eine Veranstaltung zur Gewaltprävention statt. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler für das Thema „Gewalt“ zu sensibilisieren. Während in den Jungenklassen der Fokus darauf gelegt wird, in von Gewalt besetzten Situationen zu deeskalieren oder sich nicht provozieren zu lassen, wird in den Mädchengruppen eher der Umgang mit Gewalt besprochen. Die beiden Stunden werden vom Kommissariat Vorbeugung veranstaltet und finden im Klassenverband statt.

Angebote in den Klassen 7/8:
Für die Mädchen der Klassen 8 wird seit mehreren Jahren ein Selbstbehauptungskurs angeboten. Der Kurs wird nach einem von der Polizei Bonn entwickelten Konzept durchgeführt. Ein Trainerteam, bestehend aus einer Psychologin, zwei Selbstverteidigungstrainern und einem Kriminalbeamten, arbeitet in einem 1-wöchigen Intensivkurs an fünf Nachmittagen mit den Schülerinnen.

Der Kurs setzt sich aus vier Komponenten zusammen:

  • In einem psychologischen Teil sollen die Schülerinnen durch Gesprächsrunden und Rollenspiele Selbststärkung erfahren.
  • Im sportlichen Teil werden einfache Schläge und Tritte aus den unterschiedlichsten Kampfsportarten trainiert.
  • In einem theoretischen Teil werden Täter- und Opferverhalten analysiert und Hilfsmittel der körperlichen Selbstverteidigung vorgestellt.
  • In einem Situationstraining werden einzelne Gefahrensituationen durchgespielt und verbal nachbereitet.

Klassenfahrt in der 8. Klasse mit erlebnispädagogischen Elementen:
„Es ist die Aufgabe der Erlebnispädagogik, dem Leben das Geheimnis, das in der Moderne zu verschwinden droht, wieder zurück zu geben.“ (Kurt Hahn). Das Erlebnis als Medium bei der Vermittlung von Lehrinhalten lässt sich nicht erst bei Kurt Hahn oder anderen Pionieren der neuzeitlichen Erlebnispädagogik finden. Erlebnispädagogik ist vielmehr ein Bestandteil ganzheitlichen Lernens, der in unseren von kognitivem Lernen geprägten Schulformen eine gewisse Renaissance erfährt. „Erlebnispädagogik ist eine handlungsorientierte Methode und will durch exemplarische Lernprozesse, in denen junge Menschen vor physische, psychische und soziale Herausforderungen gestellt werden, diese in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und sie dazu befähigen, ihre Lebenswelt verantwortlich zu gestalten.“ (Heckmair, Michl 1998, S. 75)

Da es allerdings oft schwierig ist, erlebnispädagogische Angebote im Alltag zu verorten, hat das CFG eine Klassenfahrt mit erlebnispädagogischen Elementen in der 8. Klasse institutionalisiert. Vier Tage lang fahren die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Klassenlehrkräfte und weiteren Begleitpersonen an einen Ort, der viele Möglichkeiten für Übungen in freier Natur bietet (in den letzten drei Jahren war dies Bad Marienberg). Von einem geschulten Outdoor-Team begleitet, sollen die Schülerinnen und Schüler u.a. unterschiedliche Koordinations- und Vertrauensübungen kennen lernen, Kooperations- und Kommunikationsaufgaben lösen sowie ihre Wahrnehmungsfähigkeit schulen (z.B. bei einer Sinnesnachtwanderung). Ferner sollen sie Vertrauen zu anderen Klassenkameradinnen und -kameraden gewinnen und Verantwortung für Einzelne (im Tiefseilgarten) übernehmen. Durch anschließende Reflexionen der gemachten Erfahrungen soll ein Transfer zum Schulalltag gewährleistet sein.

Da gerade in der Mittelstufe häufig Konflikte, Mobbingfälle und Kommunikationsprobleme im Klassenraum vorherrschen, ist es umso wichtiger, soziale Kompetenzen zu fördern und damit auch im christlichen Sinne eine friedliche, kooperative und verständnisvolle Gemeinschaft zu stiften.

Krisenmanagement
In den vergangenen Schuljahren wurde ein Konzept zur Krisenintervention entwickelt sowie ein Kriseninterventionsteam installiert, das sich in seinen bisherigen Sitzungen an einigen Fallbeispielen in Form von Planspielen bereits bewährt hat. Ziel war die Erstellung eines Krisenplans.
Der Erstellung des Kriseninterventionskonzepts sind mehrere Fortbildungsveranstaltungen mit Vertretern des Vereins SINUS e.V. („Schulen in Notfällen unterstützen“), eine davon mit dem gesamten Kollegium, sowie ein gründliches Studium und die Analyse vieler Schilderungen realer Krisenfälle vorausgegangen.

Der Krisenplan der Schule*
Im Krisenplan finden sich allgemeine Hinweise zur Krisenintervention, sodann werden schrittweise die personellen und inhaltlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt, um im Ernstfall handlungsfähig zu sein. Die anschließend aufgeführten differenzierten Bedrohungsszenarien ermöglichen eine vorsorgliche Befassung, um in der realen Krisensituation eine Extremlage womöglich besser bewältigen zu können. Checklisten und Materialien im Anhang sind weitere konkrete Hilfestellungen für einen Ernstfall.

Der Krisenplan beschränkt sich auf die sogenannten „großen Krisen“, die weite Teile des Gesamtsystems Schule erfassen und beeinträchtigen können. Für die „kleinen Krisen“ ist am Clara-Fey-Gymnasium ein weitgefächertes und hochwirksames Netz von Hilfesystemen installiert: Es gibt intensive (Klassen-)Lehrer-Eltern-Kontakte, ein Mentorensystem für jüngere Schüler/innen, ein Streitschlichter-Team aus Schüler/innen und eine Gruppe von ausgebildeten Beratungslehrerinnen und -lehrern.

* Der Krisenplan orientiert sich in seiner Form und in einigen Inhalten an der Vorlage, die ein Kreis von Fachleuten der Stadt Baden-Baden um die Lehrerin und Sicherheitsbeauftragte Anja Faehndrich für die Schulen des Landes Baden-Württemberg erstellt hat. Er bezieht außerdem Hinweise aus dem Handbuch „Wenn der Notfall eintritt“ der evangelischen und katholischen Kirchen in Bayern sowie die Vorschläge der Gruppe KIBBS („Krisen-Interventions- und -Bewältigungsteam Bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen“) mit ein. Zur Vorsorge gehört es, Verantwortlichkeiten rechtzeitig festzulegen und mögliche Abläufe vorherzusehen, um die Handlungssicherheit im Ernstfall zu verbessern. Der Krisenplan wird zu Beginn eines jeden Schuljahres in der Lehrerkonferenz kurz angesprochen, eventuelle Ergänzungen oder Änderungen werden bekannt gemacht. Der Krisenplan ist ständig zu aktualisieren, insbesondere hinsichtlich baulicher, personeller oder telefonischer Veränderungen. Der Krisenplan wird im Sekretariat aufgehoben. Fotokopien des Krisenplans und der Checklisten befinden sich zudem im Zimmer des stv. Schulleiters und im Lehrerarbeitsraum 2, so dass Schulleitung, das Kriseninterventionsteam und das Lehrerkollegium jederzeit auf den Krisenplan zugreifen können.