Bi-Edukation am CFG – ein innovatives Konzept

Unter dieser Maxime hat das Erzbischöfliche Clara-Fey-Gymnasium, das über viele Jahrzehnte der reinen Mädchenerziehung verpflichtet war, mit dem Schuljahr 2008/2009 die Bi-Edukation eingeführt und damit die lange Tradition der Schule im Bereich der Monoedukation weiter entwickelt.

Die Bi-Edukation ist ein innovatives Modell für die Gestaltung der Lernumgebung für Schüle­rin­nen und Schüler an einem Gymnasium. Dabei werden Mädchen und Jungen in der gesamten Sekundarstufe I, d.h. im Verlauf der Jahrgangsstufen 5 – 9, in getrennten, geschlechts­spezi­fischen Lerngruppen unterrichtet. In der gymnasialen Oberstufe findet der Unterricht von Schüle­rinnen und Schülern bis zum Ende der Schulzeit in gemeinsamen Kursen statt. Außer­unterrichtliche Arbeits­gemein­schaften und Projekte werden während der gesamten Zeit am Gymnasium von Mädchen und Jungen gemeinsam wahr­genommen.

Dieses Konzept bietet in besonderer Weise die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit im Hinblick auf ihre kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten zu fördern, da im Vergleich zur Koedukation Ent­wicklungs-, Interessens- und Bega­bungs­­unterschiede jedes einzelnen Kindes stärker in den Blick genommen und im täglichen Unterrichtsgeschehen und gemeinsamen schulischen Leben berücksichtigt werden können. Dies ist z.B. möglich im Hinblick auf

– die zeitlich unterschiedlich verlaufende Pubertät bei Mädchen und Jungen;

– den erhöhten Förderbedarf von Jungen im Bereich von sprachlicher Kommunikation und Feinmotorik;
– den erhöhten Motivationsbedarf bei Mädchen im Bereich abstrakter Strukturen und des formalen Denkens;

– den erhöhten Bewegungsdrang von Jungen;

– die verschiedenen Arten von Jungen und Mädchen Konflikte auszutragen;

– das Interesse an unterschiedlichen Fragestellungen und Themen.